Auch Persönlichkeitsentwicklung geschieht von innen.

Persönlichkeiten werden nicht geschliffen, geformt oder von jemandem entwickelt. Sie entwickeln sich selbst – kontextabhängig, situativ und in verschiedenem Tempo. Damit echtes persönliches Wachstum für Erwachsene möglich wird, brauchen sie einen überzeugenden Grund und einen guten Zugang zu ihren Ressourcen.

Schmetterling oder Chamäleon?

Laut ausgerufene Verhaltensnormen erzeugen in der Regel einen hohen Anpassungsdruck: Die so adressierten Leute zeigen im für sie relevanten Kontext das sozial erwünschte Verhalten – oder das, was sie dafür halten. Wer schon einmal “sein Mindset ändern”  oder “ab morgen immer in Lösungen denken” sollte, wird wissen, was ich meine. Auch die bestgemeintesten Trainings- oder Coachingangebote fallen selten auf fruchtbaren Boden, wo Anpassung und Selbstinszenierung im Vordergrund stehen: Sie erzeugen Chamäleons. Eine echte Metamorphose dagegen braucht Zeit und entzieht sich dem aktiven Eingriff von außen.

Von außen können wir das unterstützen.

Manchmal braucht es einen besonderen Raum, um Neues aufnehmen, in Ruhe zu reflektieren und sein Verhaltensrepertoire durch gezieltes Üben erweitern zu können. Als Coach und Trainerin schaffe ich diesen Raum: Zum Beispiel mit einer guten Frage zur richtigen Zeit, mit neuen Perspektiven oder mit Denkmodellen, die Probleme lösen. Und immer mit einer Atmosphäre, die es erlaubt, neue Seiten an sich auszuprobieren.

Werde, der du bist.

Ich mag diesen Spruch, weil er einen Widerspruch zwischen Entwicklung und Sozialisation herstellt: Vieles ist in uns längst angelegt – ob Erfahrung, Wissen oder Kreativität. Doch manches davon haben wir über die Zeit verlernt – zum Beispiel weil es nicht gebraucht wurde oder nicht willkommen war. Und plötzlich steht uns das im Weg: Wir merken, dass etwas “stockt”, dass bisher hilfreiche Lösungsmuster versagen.

Bisheriges würdigen, damit Neues hinzukommen kann.

Sich seiner Stärken bewusst zu werden oder gar verloren geglaubte Ressourcen neu zu entdecken, ist schon für sich allein ein schöner Prozess. Wollen wir Neues lernen und uns weiterentwickeln, gibt uns der wohlwollende Blick auf Vergangenes die Kraft dazu. Deshalb gehe ich bei meiner Arbeit unter anderem davon aus, dass bisherige Verhaltensmuster und Glaubenssätze ihre Berechtigung hatten oder eine Funktion erfüllten.